Gitarre hörte ich erstmals, als meine Mutter einige Schallplatten von Bill Haley (ABC Boogie) und Elvis (Hound Dog) mitbrachte. Da war ich zwar erst drei oder vier Jahre jung. Aber Bingo! Volltreffer! Sowas wollte ich auch machen! Leider mußte ich aus erzieherischen Gründen zunächst noch etliche Jahre Klavierunterricht über mich ergehen lassen, jeden Samstag: Ein Tag, den man knicken konnte. Aber eines Tages, ich war gerade 12, überließ mir Oma nichtsahnend eine uralte Schlaggitarre in einem riesigen Cellosack. Es kam, wie es kommen mußte. Ein Pfadfinderkumpel brachte mir die ersten drei Akkorde bei und ich erlernte jeden Beat- und Rocksong, den ich zu fassen bekam. Klavierunterricht, Schule und derartiges waren natürlich völlig out, was Folgen hatte. Egal, ich spielte in diversen Garagenbands bis ich dann zum ersten Mal den Finger-Picking-Stil hörte: Angie (Anji) von Davey Graham gespielt von Paul Simon. Fast zeitgleich kam mir Classical Gas von Mason Williams zu Ohren. Infolgedessen war E-Gitarre erstmal abgemeldet und ich mußte unbedingt ein umfangreiches Repertoire von Finger-Picking-Stücken adsorbieren ohne Einschränkung hinsichtlich der Art und des Stils: Blues von J.B. Lenoir, Ragtime von Blind Blake und Scott Joplin, Jazz von Jelly Roll Morton, Country von Chet Atkins, Folksongs von Doc Watson und natürlich Bob Dylan, sowie das ganze unfassbare Zeugs der oberamtlichen Fingerpicker Leo Kottke, Werner Lämmerhirt, John Fahey und vielen anderen. Kaum, daß ich mir einige Sachen draufgeschafft hatte, kamen die Lagerfeuerrunden und erste Auftritte im Hamburger Danny’s Pan, Bergedorfer Jazz-Club und Lübecker Dr. Jazz, wo ich bald zum Inventar gehörte (....danke Jürgen,......) und zig-mal spielte. So ging das immer weiter mit vielen Auftritten in Hamburg, München, Bremen, Köln, Lüdenscheid, Wolfsburg uswusf.. Die Fortsetzung läuft gerade jetzt.